Anstelle der Stehfalz, eine schlichte Hochkantung und Verfalzung des Metalls, werden bei der Leistendeckung rechteckige oder quadratische Holzleisten (Querschnitt zwischen 40x40 mm bis 80x40 mm) zur Befestigung der Scharen verwendet. Der Vorteil, der hieraus entsteht ist, dass die Scharen voneinander getrennt sind und sich somit frei bewegen und ausdehnen können.
Bei der Leistendeckung werden die seitlichen Aufkantungen der Scharen an den Holzleisten hochgeführt und eine aufgeschobene Leistenkappe deckt die Holzleiste ab und sorgt für die erforderliche Abdichtung. Optisch entsteht hierdurch die charakteristische Struktur mit breiter Fuge.
Insgesamt gibt es vier verschiedene Deckarten, wobei sich zwei in Deutschland durchgesetzt haben.
Die deutsche Leistendeckung
Die Befestigungshaften bei der deutschen Leistendeckung werden auf der Leiste angebracht.
Die Verfalzung findet einfach statt. Durch die Hochkantung und den Leistendeckel ist diese Konstruktion zwar regensicher, allerdings nicht gegen Rückstauwasser geschützt. Dadurch gilt ein Mindestgefälle von 3 Grad.
Bei der deutschen Leistendeckung werden mindestens 100mm breite Haften verwendet und oben auf der Leiste mit mindestens vier Nägeln befestigt. Um eine Längendehnung zu ermöglichen, dienen die Haften als Schiebehaften. Um eine Fixierung gegen Abrutschen zu erreichen, werden Einschnitte oberhalb der Haften getätigt.
Die belgische Leistendeckung
Die Befestigungshaften bei der belgischen Leistendeckung werden unter der Leiste angebracht und an ihr hochgeführt.
Ähnlich wie die deutsche Leistendeckung ist auch die belgische Leistendeckung geeignet für Dachflächen mit mehr als 3 Grad Neigung, denn auch die belgische Leistendeckung ist zwar regensicher, allerdings ungeeignet gegen Rückstauwasser.
RHEINZINK® Klick-Leistensystem
Dieses System ist eine Weiterentwicklung des deutschen und belgischen Leistensystems und wurde für eine noch schnellere, kostengünstigere Verarbeitung optimiert. Außerdem kommt dieses System ohne zusätzliche Befestigungen aus, die den optischen Eindruck stören könnten.
Das Klickleistensystem ist ohne dichtungstechnische Zusatzmaßnahmen ab einer Dachneigung von 3 Grad einsetzbar. Bei erhöhter Beanspruchung wird der Einsatz von strukturierten Trennlagen oder witterungs- und regensicheren Unterdeckungen erforderlich.