Die Herstellung von Dachziegeln war in der Anfangszeit reine Handarbeit. Etwa ab dem 12. Jahrhundert wurden Ziegel ökonomisch und auf Vorrat hergestellt. Der Herstellungsprozess war langwierig und zog sich über mindestens eineinhalb Jahre.
Zu allererst musste man den Ton ausgraben und sumpfte ihn dann in Gruben ein, um ihn mindestens einen Winter durchfrieren zu lassen. Dies hatte zur Folge, dass der Ton austrocknete, wodurch man ihn zerkleinern konnte, um ihn anschliessend unter Hinzufügung von Wasser durchkneten und in vorgefertigte Formen pressen konnte. Anschließend wurde er einen Sommer lang auf Feldern zum Trocknen ausgelegt und durch Feldbrände gebrannt.
Im Wesentlichen hat sich die Ziegelherstellung bis heute nicht verändert. Lediglich die Dauer und die Qualität wurden heutigen Standards angepasst. An erster Stelle steht nach wie vor der Abbau des Rohmaterials Ton. Dieser wird dann aufbereitet und anschließend aufgrund seiner unterschiedlichen Abbaufeuchte durch das Sumpfen auf einen einheitlichen Feuchtigkeitsgehalt gebracht. Anschließend werden die Ziegel, nun automatisiert, in Form gebracht. Hierbei gibt es die Unterscheidung in Strangdachziegel und Pressdachziegel.
Beim Strangdachziegel werden die Ziegel aus einem geformten Endlostonstrang ausgestanzt. Dies ist zum Beispiel bei Biberschwanzziegeln, Hohlpfannen und Strangfalzziegeln der Fall.
Bei Pressdachziegeln wird die Tonmasse in eine Form gepresst und erhält dadurch seine Form.
Doppelmuldenfalzziegel, Flachdachpfannen, Flachkremper oder auch die Mönch- und Nonnen-Ziegel sind hierfür ein Beispiel.
Nach beiden Formgebungsprozessen werden die Ziegel getrocknet. Wassereinschlüsse im Material können ansonsten beim Brennvorgang den Ziegel zerstören. Anschließend werden die Ziegel gebrannt und langsam wieder runter gekühlt.